Allgemeine Flaute was die Mitspielerzahl betrifft, was mir derzeit aber
gar nicht so ungelegen kommt... Trotzdem gibt es eine(n) Neueinsteiger(in),
nämlich das Team Almut Hesse und Karsten Heidemann. Bist Du nach zwei
Jahren vergeblicher Überredungsversuche nun also doch bei Inspiration
angekommen, Karsten ! Wie ist denn bei Euch die 'Arbeit' aufgeteilt
? Eine(r) schreibt die Fortsetzung und eine(r) die Kommentare ? Viel Spaß
jedenfalls !
Version 1: |
Er verfluchte seine Entscheidung, dem Wanderzirkus zu
folgen. Er hatte gehofft, er könnte so in die Hauptstadt gelangen.
Dort wollte er Geld verdienen. Aber jetzt schien es, als würde der
Zirkus nur von Dorf zu Dorf weiterziehen. Er war jetzt 3 Monate unterwegs,
und wieder würde er sich hungrig schlafen legen müssen. Sein
tierischer Weggefährte war müde, und weit und breit war nichts
Einladendes zu sehen. |
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Uschi bekommt je einen Punkt von Klaus-Michael und Matthias.
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Stefan: |
Wieso resigniert er schon, bevor er bei den Lichtern ist?
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Matthias: |
Aha, hier reitet jemand schön nach der Vorgabe weiter
- nur eben nicht richtig weiter, denn irgendwie kommt der gute Mann der
Stadt keinen Meter näher. Und dabei würde mich doch ziemlich
interessieren, was da abgeht... (In Er- mangelung besserer Fortsetzungen
blieb dann aber doch noch was hier hängen.) |
A & K.: |
Da will uns jemand einen (Zirkus-) Bären aufbinden.
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Joachim: |
Nicht sehr einleuchtend. Arbeitet er für den Zirkus,
oder läuft er nur hinterher? Was hat er davon? |
Gerd: |
Tierische Weggefährten sind ja nicht unbedingt mein
Fall. |
Gerrit: |
6/10 |
Version 2: |
Sollte Pinocchio etwa in einer Geisterstadt gelandet
sein? Denn so sehr er sich auch bemühte, irgendeine Person zu erspähen,
es gelang ihm nicht. "Nun bleib schon stehen, du dummes Tier. Bleib
doch stehen." Pinocchio hatte da gerade Stimmen gehört. Sie kamen
aus dem alten Haus auf der linken Seite. Vielleicht war dort ja etwas zu
essen zu bekommen. Denn seit er am frühen Morgen aufgebrochen war,
hatte er nicht mehr gegessen. Als das Maultier endlich stand, stieg er
ab und ging zielstrebig auf das Gebäude zu. Das Stimmengewirr wurde
lauter. Pinocchio öffnete die Tür. "Ist da jemand?"
Auf seine Frage hin öffnete sich eine weitere Tür und... Wie
es weitergeht, erfahrt Ihr in der nächsten Folge. |
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Klaus-Michael bekommt einen Punkt von Gerd und den B-Punkt
von Matthias. |
Matthias: |
Fein. Selten hat mich eine 'echte' Fortsetzung so amüsiert.
Der B-Punkt ist ihr sicher. Auf jeden Fall ein einfallsreicher Schreiber!
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A & K: |
Pinocchio kann nicht reiten und hat als Holzfigur keinen
Hunger. |
Gerd: |
So ein Unsinn, Pinocchio aus der Tiefkühltruhe, da
muß es sich eigentlich um das Original handeln. Könnte aber
auch von Chris oder Uschi sein, denen trau ich das auch zu. Auf jeden Fall
gibt es erstmal einen Punkt. |
Gerrit: |
Dafür, daß das Wort Pinocchio in der Vorgabe
gar nicht auftaucht, wird es mir hier zu häufig (2 mal) genannt. 3/10.
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Version 3: |
Er kam an einem kleinen Friedhof mit morschen Holztafeln
vorbei, die schief waren und vom üppigen Teufelsgras überwuchert
und erwürgt wurden. Etwa hundertfünfzig Meter weiter kam er an
einem verwitterten Schild vorbei, auf dem stand: TULL. Die Farbe war bis
fast zur Unleserlichkeit abgeblättert. Etwas weiter hinten stand ein
weiteres, aber das konnte der Revolvermann über- haupt nicht entziffern.
Ein Narrenchor halb drogenbenebelter Stimmen schwoll zur letzten langen
Strophe von Hey Jude an - "Naa-naa-naa-na-na-na-na... hey, Jude..."
-, als er die Stadtgrenze Überschritt. |
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Das Original gibt einen Punkt an Matthias und bekommt den
B-Punkt von Stefan. Überraschung ! Der Text ist aus dem Roman 'Schwarz'
von Stephen King. |
Matthias: |
Nicht übel, obwohl schon ein bisserl 'gewürgt'.
Wenn ich gezz noch wüßte, auf was dieses TULL anspielen soll...
Andererseits ist die Story von dem Revolvermann auf dem Maultier (oder
rennt das nur teilnahmslos nebenher?) schon reichlich gewagt. Aber ich
riskier mal einen Punkt. |
A & K: |
Kutschenstraße, Beatles, Western und Mittelalter passen
nicht zusammen. |
Gerd: |
Völlig unverständlich für mich, zu den Risiken
und Nebenwirkungen befrage ich gleich Montag meinen Arzt seinen Apotheker.
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Gerrit: |
Revolvermann und Drogen, das ist doch glatt gelogen! 2/10.
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Version 4: |
Dies galt jedoch nur für die menschlichen Bewohner,
denn zwischen Unkraut und Abfallhaufen war überall Geraschel und das
Quieken sich balgender Ratten zu vernehmen. Immer mehr begann er seinen
Entschluß zu bereuen, aber der knurrende Magen ließ ihm keine
Wahl. Im Vergleich zu der Gewißheit, einen vierten Tag mit einem
Dinner aus Eidechsen und Wüstenspringmäusen abschließen
zu müssen, hatte selbst die vage Hoffnung auf eine Schüssel Maisbrei
in einer herunterge- kommenen Bar etwas so Unwiderstehliches, daß
er um nichts in der Welt auf sie verzichten mochte. |
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Stefan bekommt leider keinen Punkt. Noch eine Überraschung..
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Matthias: |
Brav, brav, brav-nur nicht das, was ich gerne gelesen hätte.
Irgendwie findet die Story hier nicht den rechten Forttrab. |
A & K: |
Ratten, Wüstenspringmäuse und Eidechsen sind etwas
zuviel Kleingetier. |
Joachim: |
Die Wüstenspringmäuse klingen doch sehr nach einer
Spielerversion... |
Gerd: |
Das paßt nicht so ganz, in der Fortsetzung ist es
mir zu laut, der Anfang hörte sich viel leiser an. |
Gerrit: |
5/10 |
Version 5: |
Die Häuser wirkten zwar verlassen, aber nicht heruntergekommen,
es gab keine zer- brochenen Fenster, keine beschädigten Dächer
oder Wände. Sie waren lediglich unbe- wohnt, ihre früheren Bewohner
wahrscheinlich in Eile geflüchtet oder fortgejagt. Also hatte das
unheilvolle Wirken seines Gegners auch hier schreckliche Früchte ge-
tragen. Daß es hier zumindest Menschen gab die noch musizierten war
ein gutes Zeichen, wenn diese auch noch genügend zu essen hatten,
vielleicht genug, damit auch er eine warme Mahlzeit abbekommen könnte,
sah seine Lage schon wesentlich besser aus als noch am Morgen. |
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Joachim bekommt drei Punkte von Gerrit, zwei von Almut &
Karsten, sowie je einen von Christiane und Gerd. |
Matthias: |
Doppelt verlassene Häuser - da muß die Medi aber
einen abziehen - bleiben also 0 Punkte. kann dann auch jeder selbst in
Schilling umrechnen.. |
A & K: |
2 Punkte. Joachim: Gefällt mir von der Idee her immer
noch gut, war aber sprachlich zu holprig umgesetzt (Wortwiederholung 'noch',
'hier'). |
Gerd: |
Na wohl, so kann es durchaus zusammenpassen. Leiser Anfang,
Maultier im Schritt und dazu eine mutige und nachdenkliche Fortsetzung.
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Gerrit: |
Die einzige Fortsetzung, die nicht im ersten Satz ihre Idee
preisgibt. Es geht einfach weiter im Text. 8/10. |
Version 6: |
Er konnte sich noch gut an die guten Zeiten dieses kleinen
Städtchens erinnern. Damals profitierten die Menschen hier von den
Goldfunden in unmittelbarer Nähe. Es gab an jeder Straßenecke
Kneipen und Restaurants. Auch Bordelle gab es reichlich. Er grinste bei
der Erinnerung an die vollbusige blonde Mary und ihre Künste. Währenddessen
war er im ehemaligen Zentrum angekommen. |
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Christiane bekommt je einen Punkt von Gerd und Klaus-Michael.
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Matthias: |
Die Hechelvariante. Frag ich mich doch glatt, welcher Konfession
uns HaJo so zu- gehörig ist - sprich, ob sowas wohl Zugang in seinen
geheiligten Bücherschrank gefunden haben könnte? ...könnte
ja auch jemand bei mir vergessen haben.. |
A & K: |
'Zentrum' paßt nicht; vollbusige Mary klingt nach
männlichem Schreiberling. |
Gerd: |
Paßt auch zur Fortsetzung. |
Gerrit: |
Hier sind mir die Sätze etwas zu kurz. 4/10 |
Version 7: |
Langsam trabte das Maultier weiter, blieb aber schon
nach wenigen Schritten wieder stehen, als ein langgezogener klagender Schrei
aufklang. Mit lautlosem Flug strich ein Uhu über die Straße.
Als er das Maultier wieder antreiben wollte, rührte sich dieses nicht
von der Stelle, so blieb ihm nichts weiter übrig, als den Rest des
Weges zu Fuß zu gehen. |
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Gerd bekommt drei Punkte von Uschi, zwei von Joachim und
je einen von Christiane, Almut & Karsten, Stefan und Matthias. |
Matthias: |
Ich war lange Zeit der Überzeugung, daß das die
Originalfortsetzung sein könnte - bis ich mich dann gefragt habe,
ob der Mann denn wirklich so schnell aufgeben würde. Seufz. Also werde
ich mal wieder eine Punktestreuung veranstalten. |
A & K: |
1 Punkt Joachim: Endlich denkt mal einer an das Reittier.
Das war sicher der Originalautor. |
Gerd: |
Aha, ein Uhu, da bleibt jedes Maultier stehen. gute Idee,
was ? Ist von Dir! |
Gerrit: |
Hier ist immerhin mal die Dämmerung/Nacht berücksichtigt.
4/10 |
Version 8: |
Die Sonne war nun ganz hinter den Hügeln verschwunden,
nur noch der blasse Voll- mond leuchtete seinen Weg. Die Musik wurde lauter,
klang aber nicht fröhlich. Er bog um die letzte Häuserecke und
erstarrte. Gut zwanzig Scheiterhaufen waren auf dem Platz errichtet und
aus den meisten loderten schon die Flammen. Er schaute hin- auf. In diesem
Moment drehte die junge Frau den Kopf in seine Richtung, so daß sich
ihre Blicke trafen. |
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Matthias bekommt zwei Punkte von Stefan und je einen von
Christiane, Klaus-Michael und Joachim. |
Matthias: |
Mein 'Name der Hose'-Verschnitt. Nachbetrachtet stört
mich die Formulierung mit dem 'aber nicht fröhlich' doch arg. Aber
vielleicht mag ja jemand solche schmachtenden Fortsetzungen? |
A & K: |
Zu viele Scheiterhaufen. |
Gerd: |
Hinrichtung paßt zwar auch zur Vorgabe, aber mir ist
sie zu traurig. |
Gerrit: |
Die junge Frau ist dem Leser noch un-, dem Helden aber anscheinend
schon bekannt. 2/10 |
Version 9: |
ENDE |
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Gerrit bekommt leider ? keinen Punkt. Radikalopposition
liegt scheinbar nicht mehr im Trend. Es ist übrigens purer Zufall,
daß diese Version am Ende steht, ts, ts |
Matthias: |
Genial! Währet den Anfängen! Endlich mal wieder
was richtig intelligentes! Dafür spendiere ich ohne mit der Wimper
zu zucken glatt 2 R(oth)-Punkte!!! |
Gerd: |
Z' kurz! |
Version 1: |
Dieser begann sich langsam seltsam zu wandeln. Fried ein Wehrw....?!?
- Es war für ihn kaum zu glauben. |
Version 2: |
Meike hätte ihm natürlich helfen können, hätte
ihn - wie schon so oft - davor bewahrt, sich vor den Augen anderer lächerlich
zu machen. Aber Meike schwieg, weiß der Teu- fel warum. Als Fried
dies erkannte, fühlte er Oberwasser. "Natürlich kann nicht
je- der 'ne Tänzerin zur Mutter haben" giftete er ihn an, "Aber
er sollte zumindest sagen können, wer sein Vater ist..." |
Version 3: |
Fast eine Ewigkeit schien vergangen, als er sich endlich wieder
bewegte und auf die Frau zuging, die gerade die schummrige kleine Kneipe
betreten hatte. Immer schneller wurden seine Schritte, bis er sie endlich
in seine starken Arme schloß. So blieben sie minutenlang stehen und
sprachen kein Wort. |
Version 4: |
Der konnte nur noch mühsam an sich halten. "Du nimmst
es mir also nicht übel, daß ich mir meine Mutter nicht selbst
herausgesucht habe? Das freut mich aber zu hören. Könnte es sein,
daß in dir und deinesgleichen doch noch ein Rest Anstand vorhanden
ist? Meint ihr vielleicht, meine Mutter und ich wissen nicht, wie ihr über
uns herzieht, welche Lügen ihr über uns verbreitet, mit welcher
Profession ihr sie in Verbindung bringt?" |
Version 5: |
...Dieser hielt plötzlich eine Waffe in der Hand. Simon konnte
sich nicht erklären, wo diese so schnell hergekommen war. "So
habe ich das nicht gemeint", stotterte er noch, konnte die offene
Schublade seines Schreibtisches aber nicht mehr sehen. |
Version 6: |
Eine tödliche Stille breitete sich aus. Fried hielt einen mattglänzenden
Dolch in der Hand. Langsam kam er näher. Ein hilfloses Stammeln: "Fried...bitte..."
Kalte Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Unbeeindruckt schob
Fried seinen massigen Körper bis auf Armeslänge heran. |
Version 7: |
"Aufgelegt, sie hat einfach aufgelegt!" Der Hörer
rutschte ihm aus den zitternden Händen. "Und sie will mich verlassen
- nach all den Jahren! Wegen Mama..." Fried seufzte und goß
erst einmal Kaffee nach. |
Version 8: |
In der nächsten Sekunde mußte die volle Champagnerflasche,
die dieser aus dem Eiskübel neben sich gerissen hatte, ihm den Schädel
zertrümmern. Einen halben Kopf größer als Eyff, jeden Muskel
seines schlanken Körpers gestrafft, stand Fried vor seinem Beleidiger,
holte mit der schweren Champagnerflasche weit zum Schlage aus. |
Version 9: |
"Ist Johann mein...mein... ", stieß er hervor. "Dein
Vater. Ja, er ist dein Vater", schnitt ihm Fried das Wort ab. "Als
er letztes Jahr zurückkam, wollte deine Mutter nichts mehr mit mir
zu tun haben. Deshalb hat er auf den richtigen Moment gewartet, um es dir
zu sagen. Emilia wollte das natürlich verhindern. Und jetzt nimm das
Messer weg, du bedrohst deinen Bruder!" |
So, beim nächsten Mal sind wieder DREI Punkte zu vergeben.
Viel Vergnügen beim Ausbrüten der neuen Fortsetzungen, ein
frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch !