1. Einleitung

• Allgemeines
• Anonymität
• Credits
• Fachbegriffe

1.1. Allgemeines

Kapitalisten-Diplomacy ist eine Kombination aus Diplomacy und einer Börse, an der die Währungen der Diplomacy-Nationen gehandelt werden. Die Vorgänge in beiden Teilen des Spieles können sich gegenseitig stark beeinflussen.

Ziel des Spiels ist es, am Spielende möglichst viele Siegpunkte zu erreichen. Dazu muß man sowohl im Börsengeschehen als auch bei den strategischen Operationen auf der Diplomacy-Karte die richtigen Aktionen zum richtigen Zeitpunkt vornehmen.

Die Diplomacy-Regeln werden in dieser Regelfassung als bekannt vorausgesetzt.

1.2. Anonymität

Kapitalisten-Diplomacy ist ein anonymes Spiel; jeder Spieler nimmt unter einem Pseudonym an einer Partie teil.

Dies hat mehrere Gründe.

• Mit den erheblichen Einflußmöglichkeiten, die mehrere Spieler gemeinsam haben, könnten sie durch eine geheime Absprache den Spielablauf in unvorhersehbarer Weise beeinflussen, so daß für die übrigen Spieler aus einem Strategie- und Taktikspiel ein Ratespiel werden würde.
• Wie in Diplomacy können mehrere Spieler sehr wirkungsvoll gegen einen gemeinsamen Gegner vorgehen. Dieser Gegner soll sich jedoch durch die Spielsituation herausbilden, nicht durch seinen Namen.

Jeder Spieler sollte daher bestrebt sein, seine Identität so lange wie möglich geheimzuhalten.

Glaubt ein Spieler, die Identität eines Mitspielers erraten zu haben, dann sollte er diese Information nicht an Dritte weitergeben, er darf jedoch durchaus selbst davon Gebrauch machen.

In höchstem Maße unethisch ist es, mit einem anderen Teilnehmer einer Partie gemeinsame Aktionen direkt abzusprechen - die öffentliche Kommunikation zwischen den Spielern über Presse innerhalb der Auswertung ist ein wesentlicher Bestandteil des Spiels!

1.3. Credits

Die Originalregeln zu Kapitalisten-Diplomacy stammen von Dave Tant.

Die erste deutsche Übersetzung von Kapitalisten-Diplomacy stammt aus dem Jahr 1982 und wurde von Bernhard Kopp erstellt.

Die vorliegende Überarbeitung der Regeln (Stand: März 1997) sowie das dieser Regelfassung zugrundeliegende Auswerteprogramm stammen von Michael Schröpl.

1.4. Fachbegriffe

Innerhalb der Erläuterungen zu den vorliegenden Regeln werden einige Begriffe häufiger verwendet:

• Boom: Ein ungewöhnlich deutlicher Kursanstieg, ausgelöst entweder durch gemeinsamen Kauf der entsprechenden Währung durch viele Spieler oder durch einzelne Großkäufe einer ggf. sehr billigen Währung.
• Coup: Eine unerwartete Aktion eines Spielers, die diesem gegenüber seinen Konkorrenten überraschende Vorteile einbringt.
• Börsenspieler: Ein Spieler, der durch geschickte Anlage seines Vermögens ein gutes Ergebnis anstrebt, ohne dabei die Kontrolle über Nationen zu übernehmen.
• Militärspieler: Ein Spieler, der gezielt die Kontrolle von Nationen anstrebt, um dadurch den Spielverlauf in seinem Sinne zu beeinflussen.
• Doppelkontrolle: Die Kontrolle eines Spielers über zwei Nationen zur selben Zeit. (Analog: Mehrfachkontrolle.)