Kapitalisten-Diplomacy wird durch das Zusammenspiel von Militär- und Börsenzügen entschieden.
Wer als Militärspieler nur versucht, ggf. auch gegen das Kursgeschehen die Kontrolle über eine Nation unbedingt zu halten und damit zu gewinnen, der wird meist ebenso scheitern wie ein reiner Börsenspieler, der zwar immer die richtigen Währungen kauft, aber dem tatsächlichen Geschick der Militärspieler und deren Coups ausgeliefert ist.
Doppel- oder gar Mehrfachkontrollen eines Spielers können einer Partie entscheidende Wendungen geben.
Werden große Mengen derselben Währung von vielen Spielern gleichzeitig gekauft, dann können die an diesem Boom beteiligten Spieler erhebliche Gewinne erzielen, auch wenn sie ggf. darauf angewiesen sind, die entsprechende Währung über einen langen Zeitraum wieder zu verkaufen.
Selbst wenn eine Nation militärisch beinahe eliminiert ist, besteht immer noch die Möglichkeit, daß ein Kontrolleur einer starken Nachbarnation große Mengen der Währung billig aufkauft und die Kontrolle über die restlichen Einheiten der Nation zu seinem eigenen Nutzen verwendet.
Kapitalisten-Diplomacy ist ein komplexes Spiel, das aufgrund seiner zahlreichen Feinheiten für einen Neuling nicht unbedingt sofort durchschaubar sein wird. Dies macht einen großen Teil seines Reizes aus.
Leider ist Kapitalisten-Diplomacy in einer Hinsicht instabil: Ein chancenlos zurückliegender Spieler kann durch eine Aktion, die seiner Siegpunkte-Zahl ggf. noch erheblich schadet, das Gleichgewicht der Partie stark beeinträchtigen.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein solcher Spieler die Kontrolle über eine Nation übernimmt, mit der er selbst nichts viel anfangen kann, aber einem anderen Spieler (der ggf. noch weitere Nationen kontrolliert und mit den betreffenden Einheiten zusammenarbeiten könnte) dabei die Grundlage für dessen (militärischen) Sieg entzieht.
(Das soll natürlich nicht heißen, daß das Herauskaufen eines Landes aus einer feindlichen Koalition generell falsch ist - nur ist es teuer und gefährlich. Eine solche Aktion sollte allerdings derjenige Spieler durchführen, der dadurch das militärische Gleichgewicht zugunsten seiner Seite beeinflussen kann, anstatt daß sich ein Dritter sinnlos für ihn opfert!)
Schon allein der Kauf einer billigen, aber militärisch instabilen Währung durch einen solchen Spieler, der mit dieser Währung normalerweise lediglich weitere Verluste erzielen wird, kann (aufgrund des Kursanstiegs) einem anderen Spieler, der die Nation vielleicht militärisch beschützen könnte, eine taktische Möglichkeit nehmen, mit der er die Partie hätte gewinnen können.
Es wird gerade einem unerfahrenen Spieler daher dringend geraten, bei seinen Aktionen zu berücksichtigen, in wieweit er nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Spielern schadet, die dies aufgrund der Situation der Partie nicht verdient haben. (Eine Racheaktion gegenüber einem Spieler, der das schlechte Abschneiden eines anderen Spielers verursacht hat, ist hingegen zwar auch nicht schön, aber doch immerhin verständlich und ggf. auch als diplomatisches Druckmittel anwendbar.)
Als genereller Leitsatz kann hierbei dienen: Ein Spieler, der keine weitere Nation kontrolliert, sollte die Kontrolle einer Nation, die deutlich weniger Einheiten besitzen als der Durchschnitt aller Nationen, nicht anstreben.
Selbst wenn ein Spieler die Partie nicht mehr gewinnen kann, sollte er sich bemühen, einen guten Platz anzustreben und die Partie mit einer möglichst hohen Anzahl an Siegpunkten zu beenden.
Da die Börsenzüge eines jeden Spielers Einfluß auf alle Kursentwicklungen und damit auf alle anderen Spieler haben, sollte ein Spieler in diesem Fall versuchen,